StoryTeller is a collaborative work by percussionist and composer Stephan Froleyks and composer and computer musician Georg Hajdu. It tells two Buddhist tales by means of multimedia: the improvisation of the percussionist acting as storyteller serves as the basis for live video and audio processing. The material generated in real time is being complemented by prerecorded texts (narrated by Alexander Seitz and Konrad Winkels) and video clips (by Sebastian Winkels).
für Schlagzeug und interaktive Medien
StoryTeller ist ein kollaboratives Werk des Schlagzeugers und Komponisten Stephan Froleyks und des Komponisten und Computermusikers Georg Hajdu.
Es erzählt zwei buddhistische Märchen mit den multimedialen Mittel, indem die Improvisation des als Märchenerzählers agierenden Schlagzeugers audiovisuell abgenommen und zahlreichen Prozessen unterworfen wird. Von wesentlicher Bedeutung sind die Schnittstellen der beiden Medien, beispielsweise, wenn Tonimpulse die Projektionen von Satzfragmenten auslösen.Das Live-Material wird durch vorweg aufgenommene Film- und Tonsequenzen komplementiert. Diese stammen von Sebastian Winkels (Video), sowie von Alexander Seitz und Konrad Froleyks (Sprecher).StoryTeller erlebte 2002 beim Festival Klangzeit (Münster) seine Uraufführung.
Text:
Die Geschichte vom Trommelschläger
Als einstmals König Brahmadatta in Benares regierte, wurde der Bodhisattva in der Familie eines Trommelschlägers wiedergeboren. Er wohnte in einem Dorf und hörte eines Tages die Nachricht aus der Stadt, daß dort ein Nakkhatta-Fest ausgerufen worden sei. Er dachte: „Ich will mich daran beteiligen und in der Versammlung die Trommel schlagen. Damit kann ich mir gutes Geld verdienen.“ In Begleitung seines Sohnes ging der Trommelschläger-Bodhisattva nach Benares, schlug in der Festversammlung die Trommel und erhielt viel Geld dafür.Glücklich über den reichlichen Verdienst, trat er mit seinem Sohn den Rückweg in sein Dorf an. Die beiden mußten dabei einen Wald durchqueren, in welchem Wegelagerer ihr Unwesen trieben. Bevor sie den Wald betraten, sagte der Vater zu seinem Sohn, der unaufhörlich die Trommel schlug: „Lieber Sohn, schlage nicht ununterbrochen die Trommel! Du ziehst die Aufmerksamkeit der Räuber auf uns. Schlage sie nur von Zeit zu Zeit! Denn eine Trommel, in Abständen geschlagen, ist das Zeichen eines vorüberziehenden Fürsten.“ Doch der Sohn hörte nicht auf die Ermahnung des Vaters und antwortete: „Durch das andauernde Trommelgetön will ich ja gerade die Räuber vertreiben“ und schlug noch kräftiger auf das Trommelfell.Als die Räuber die ersten Trommelschläge hörten, glaubten sie: „Ein Fürst kommt. Seine Trommel wird geschlagen“ und liefen davon. Als die Trommel jedoch kein Ende nahm, wurde ihnen klar, daß es keine Fürstentrommel sein könne. Sie eilten herbei und sahen den Vater und dessen Sohn. Sie stürzten sich auf die beiden, schlugen und beraubten sie und verschwanden wieder. Geschlagen, zerschunden und beraubt, blieben die beiden zurück.
Da sprach der Bodhisattva: „Durch dein unaufhörliches Trommeln haben wir nun das mühevoll verdiente Geld verloren!“ Und er sagte folgenden Vers:Schlag zu, schlag zu, doch nicht zuviel!Unheil bringt allzu vieler Schlag.Durch Trommeln war viel Geld verdient.Durch zuviel Trommeln ging’s verloren.
Video of the performance on February 17, 2003 at HfMT Hamburg.
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